Fachinformation
19.12.2024 Region Unterfranken, Gesundheit, Selbsthilfe

Medizinisches Versorgungszentrum wird selbsthilfefreundlich

Auch medizinische Versorgungszentren informieren über Selbsthilfe

Die medizinischen Versorgungszentren, angeschlossen an das Klinikum Würzburg Mitte (KWM) schlossen eine Kooperation mit den Selbsthilfegruppen, vertreten durch das Aktivbüro der Stadt Würzburg und den Paritätischen Unterfranken mit dem Ziel „Selbsthilfefreundliche regionale Versorgungszentren“ zu werden. Von links sitzend: Simon Veit, Prokurist Medizinisches Versorgungszentrum KWM; Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Sozialreferentin Dr. Hülya Düber; Von links stehend: Kathrin Speck, Geschäftsführerin Paritätischer Unterfranken; Susanne Wundling, Selbsthilfeberatung Aktivbüro; Kristin Funk, Leiterin Aktivbüro Stadt Würzburg, Anja Kromczynski, Kaufmännische Leitung, Medizinisches Versorgungszentrum KWM; Foto: Georg Wagenbrenner

Seit Oktober 2023 kooperieren das Klinikum Würzburg Mitte (KWM) und das angeschlossene medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das mehrere allgemeinmedizinische und fachärztliche Praxen vereint, mit der Selbsthilfe in Würzburg sowie unterfrankenweit. Die Besonderheit, dass auch die Versorgungszentren ihren Patientinnen und Patienten Informationen über Selbsthilfegruppen zur Verfügung stellen, wurde nun mit einem Kooperationsvertrag besiegelt und in die dauerhafte Zusammenarbeit geführt.

Das Klinikum Würzburg Mitte, der Paritätische Unterfranken und die Stadt Würzburg entwickeln gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Selbsthilfegruppen aus Würzburg und ganz Unterfranken weitere Selbsthilfefreundlichkeit im KWM und in den Versorgungszentren. Ziel sind die Auszeichnungen „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ für den stationären Bereich sowie „Selbsthilfefreundliches medizinisches Versorgungszentrum“ für den ambulanten Bereich. Diese werden vom „Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ in Berlin verliehen. Das Uniklinikum Würzburg trägt dieses Siegel ebenfalls.

Die angestrebte Auszeichnung wird an Einrichtungen im Gesundheitswesen vergeben, die Maßnahmen zu definierten Qualitätskriterien umsetzen, um die Selbsthilfe als Unterstützung für Patient:innen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen in ihrem Wirkungskreis bekannt zu machen.  

Patientinnen und Patienten soll so der Umgang mit ihrer Erkrankung und dadurch bedingt schwierigen Situationen erleichtert werden. Die medizinischen Versorgungszentren entwickeln hierfür – analog zu Kliniken - gemeinsam mit den regionalen Selbsthilfegruppen eine enge Zusammenarbeit. Beispielsweise soll erarbeitet werden, wie die Selbsthilfe im Klinikum und in den Versorgungszentren gut sichtbar werden kann, damit Patientinnen und Patienten sowie Angehörige bereits während des stationären Aufenthalts bzw. während der ambulanten Versorgung von Selbsthilfeaktivitäten und der Teilnahmemöglichkeit erfahren können. Das Aktivbüro der Stadt Würzburg und der Paritätische Wohlfahrtsverband bilden als Selbsthilfe-Kontaktstellen die Schnittstellen zwischen dem KWM, dessen angeschlossenen Versorgungszentren und den regionalen Selbsthilfegruppen.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt betont, dass die Selbsthilfe vielfache Ressourcen für Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen bereithält. „Dies ist ein hoher Mehrwert für unsere Stadtgesellschaft. Durch Selbsthilfe entstehen neue Gemeinschaften, in denen menschliche Expertisen ausgetauscht werden, zusätzlich zur Diagnose und Behandlung der Ärzte. Die Selbsthilfe ist unkompliziert und steht den Menschen längerfristig zur Verfügung, sie unterstützt dabei, neue Lebenssituationen – bspw. nach Aufenthalten in Kliniken – zu verarbeiten und gestärkter damit zurecht zu kommen. Sie ist eine Bereicherung, die bei uns in Würzburg etabliert ist und durch das städtische Aktivbüro auf professionelle Weise aufgebaut werden konnte“.

Würzburgs Sozialreferentin Dr. Hülya Düber unterzeichnet den Kooperationsvertrag zusammen mit der Geschäftsführerin des Paritätischen Unterfranken, Kathrin Speck, ebenfalls. „Die Selbsthilfe ist eine etablierte Säule im Gesundheitswesen, die auch in unserem Sozialreferat eine verlässliche Größe und für sehr viele Menschen eine zuverlässige Solidaritätsgemeinschaft und Hilfestellung darstellt. Das enorme Erfahrungswissen, was in der Selbsthilfe eine zentrale Kraft ist, ermutigt neu Erkrankte immer wieder auf vorbildliche Weise dazu, das Leben trotz und mit Erkrankung und Behinderung mit Freude und Zuversicht zu leben“.

„Selbsthilfe in die medizinische Behandlung einzuschließen und auf entsprechende Angebote aufmerksam zu machen, ist nicht nur während eines Krankenhausaufenthaltes wichtig“, sagt Simon Veit, Prokurist des medizinischen Versorgungszentrums des KWM, bei der Vertragsunterzeichnung. „Auch in den Praxen unseres MVZ versorgen und begleiten wir viele Patienten mit chronischen Erkrankungen und Einschränkungen, für die Selbsthilfeangebote eine wichtige Bereicherung sind. Wir freuen uns daher, die bestehende Zusammenarbeit der regionalen Selbsthilfegruppen mit dem KWM auch in den ambulanten Bereich übertragen zu können.“

 

Region Unterfranken, Gesundheit, Selbsthilfe

Verantwortlich:
Kathrin Speck, BV Unterfranken, Geschäftsführung

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